Satisfaction. Roman by Rae Lawrence

Satisfaction. Roman by Rae Lawrence

Autor:Rae Lawrence [Lawrence, Rae]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105615713
Herausgeber: FISCHER Digital
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


«Du siehst aus wie die Katze, die den Kanarienvogel gefressen hat. Oder war es umgekehrt?» sagte Alex, während er die Kruste von seinem Toast entfernte.

«So?» Chris trank ihre zweite Tasse Kaffee. Sie hatte nichts von dem Frühstück essen können, das er ihr gemacht hatte. Sie hatte nur vier Stunden geschlafen. Immer, wenn sie an Tom Roberts dachte, tat ihr Magen einen kleinen Hüpfer, als wollte er einen Purzelbaum hinauf an ihr Herz schlagen.

«Du glühst sichtlich nach», sagte Alex. «Irgendwann mußt du schließlich was essen.»

«Ich weiß.» Sie fühlte sich sagenhaft gut. Die Welt war herrlich. Sie war das seligste Mädchen im Universum. Sie konnte alles tun, was sie sich in den Kopf setzte. Sie würde ein großer, großer Star werden.

«Woran denkst du?» fragte Alex.

Ach, das Übliche, sagte sie zu sich selbst. Was ich anziehe, wenn ich für meinen ersten Oscar nominiert bin. Wie ich mich verhalte, wenn Johnny Carson mir in seiner Talkshow peinliche Fragen stellt. Welchen Illustrierten ich gestatte, mich zu interviewen. Ob ich eine Privatsekretärin einstellen muß.

«Ich überlege mir ein Geschenk für Rosalies Baby», sagte sie.

«Wie alt ist das kleine Ungeheuer?»

«Fünf Monate, und er ist kein Ungeheuer. Als ich ihn im Dezember sah, war er der reinste Engel.»

Alex seufzte. «Natürlich, etwas anderes könnte Rosalie nicht hervorbringen.»

«Du hast ja eine schöne Laune», sagte Chris. Sie fuhr mit der Zunge über die Innenseite ihrer Unterlippe. Es war noch da.

«Was erwartest du denn?» sagte Alex. Er nahm die Butter aus der Sonne, damit sie nicht weich wurde. «Du bleibst die ganze Nacht weg und machst Gott weiß was mit Gott weiß wem …»

«Eifersüchtig?»

«Beleidige mich nicht. Du kommst im Morgengrauen nach Hause und strahlst wie ein Honigkuchenpferd, und dann besitzt du die Unverfrorenheit, nicht mit den delikaten Einzelheiten rauszurücken. Das ist nicht nett von dir.»

Chris zuckte die Achseln. «Ich hab einen Typen kennengelernt. Nichts Weltbewegendes.»

«Jemand, den ich kenne?»

«Nein.»

«Jemand, den ich gern kennen würde?»

«Nein.»

«Jemand, von dem ich schon mal gehört habe?»

«Nein.»

«Da bin ich aber erleichtert. Aber Geheimnistuerei paßt nicht zu dir, Liebling.»

Chris sah Alex an. Kalifornien bekam ihm. Seine Haare, jetzt mit rötlichen Strähnen und grauen Sprenkeln, fielen ihm in Locken fast bis auf die Schultern, und er hatte etwas von seiner dekadenten Blässe verloren. Er hatte angefangen, ein wenig Sport zu treiben – war das tatsächlich Trizeps, was sie da sah? – und wirkte trotz seines bissigen Geredes gelöster.

Vielleicht war Kalifornien genau das, was sie brauchte. Der Karrieresprung war längst überfällig. Ein Stückchen weiter die Straße hinauf war ein Haus zu vermieten. Sie könnte ihre Wohnung in New York auf alle Fälle behalten; sie könnte ein paarmal im Monat zu Fototerminen hinfliegen. Was hielt sie eigentlich in New York? Rosalie, Miranda, Katie Lee, Schuyler: Diese Gesellschaft ließ sie nur zu gerne hinter sich. Es war Zeit, einen Schritt weiter zu gehen.

«Das Haus, das zu vermieten ist», sagte Chris, «weißt du, ob es noch zu haben ist? Ist es sehr teuer?»

«Nicht übertrieben», erwiderte Alex. «Ich erkundige mich für dich, wenn du willst. Aber sie wollen nur langfristig vermieten. Du mußt einen Mietvertrag für mindestens zwei Jahre unterschreiben.



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